Erhabener Gott, wir begehen das Gedächtnis der hl. Jungfrau Scholastika. Lass uns nach ihrem Beispiel dir stets in aufrichtiger Liebe dienen und gewähre uns in deiner Güte einst einen seligen Heimgang zu dir. Darum bitten wir durch Jesus Christus.
In jener Zeit rief Jesus die Leute zu sich und sagte: Hört mir alle zu und begreift, was ich sage: Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.
Er verließ die Menge und ging in ein Haus. Da fragten ihn seine Jünger nach dem Sinn dieses rätselhaften Wortes. Er antwortete ihnen: Begreift auch ihr nicht?
Seht ihr nicht ein, dass das, was von außen in den Menschen hineinkommt, ihn nicht unrein machen kann? Denn es gelangt ja nicht in sein Herz, sondern in den Magen und wird wieder ausgeschieden. Damit erklärte Jesus alle Speisen für rein.
Weiter sagte er: Was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Verleumdung, Hochmut und Unvernunft. All dieses Böse kommt von innen und macht den Menschen unrein.
„Es keimt alles im Herzen auf: Gutes und Böses.“
Wer kann alles erkennen, was im Herzen der Menschen lauert? Die verheerendsten und bittersten Kriege der Menschheitsgeschichte nahmen ihren Anfang im Herzen von Menschen. Selbst die Kriege sind nur die Ausführung dieser Gedanken.
Jesus geht den Ursachen nach und heilt die Wunden von den Wurzeln. Um einen geistlichen Türwächter und ein gesundes „Sieb“ des Herzens sollen wir den Herrn erbitten. Dabei sollen wir wieder das Schöne in der Gewissenserforschung neu entdecken und schätzen:
„Ich bekenne… dass ich Gutes unterlassen und Böses getan habe.“
Ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken.
Das Herz ist aber auch der Thronsitz Gottes im Menschen. Gott spricht den Menschen zu Herzen und bewegt sie zu guten Werken. Und er spricht zu uns sanft und leise, aber tatsächlich und viel öfter und vielfältiger, als wir es ahnen.
Wer das Herz in Ordnung bringt, d.h. den Wohnort Gottes reinigt, vorrangig durch das Sakrament der Versöhnung, kann mehr von Gott spüren, seine Stimme besser hören und seine Sprache genauer verstehen.
Bitten wir am Tag der heiligen Scholastika besonders für die Ordensfrauen:
Christus Jesus, du unsere Sehnsucht, bleib ihnen nah.
Segne meine Wege an diesem Tag, dass ich nicht aus Gewohnheit in immer dieselbe Richtung gehe.
Segne mein Hören und Sehen heute, dass ich mich nicht vom Negativen beeinflussen lasse.
Segne mein Tun und Arbeiten, dass ich Gutes in dieser Welt hinterlasse.
(Quellen: Magnifikat, Liturgie konkret)
Christa Gerdzen